Anhand des Rituals "Platz zum Streiten", wird hier kurz das Modul "Streitteppich" in der praktischen Umsetzung erläutert:
Grundlage ist eine Decke oder ein Teppich (siehe Muster links > kann in Kürze bestellt werden) auf dem die Kinder – die "Streithähne" – gegenüber Platz nehmen. Die Kindergartenpädagogin setzt sich zwischen ihnen an den Rand des Teppichs. Jedes Kind darf nun aussprechen, was ihm im Moment wichtig ist. Es muss genügend Zeit sein und alle hören zu – ohne Bemerkungen.
Hilfestellende Fragen an die Kinder könnten sein: "Erzähl wie es gekommen ist?", "Was wolltest du tun?" oder "Wie kam es, dass ihr zu streiten begonnen habt?".
Im weiteren Prozess ist auf die Gefühle der Kinder einzugehen und Fragen zu stellen wie: "Was sagt dir dein Bauch?", "Wie fühlst du dich jetzt?" und "Wie geht es deinem Herzen?"
Wenn jedes Kinder die eigenen Gefühle erklären konnte, sollte der Kontakt zwischen den Konflikptpartnern hergestellt werden und das Einfühlen in den Anderen gefördert werden. Fragen wie "Kannst du dir vorstellen, wie es dem anderen geht?" oder "Spürst du die Traurigkeit des anderen?" können hier hilfreich sein.
Meistens entsteht hier eine Änderung der Stimmung bei den Konfliktpartnern. Der Zugang zu einer Lösung ist nun leichter möglich. Unterstützende Fragen könnten sein: "Wie könnte eine Lösung aussehen?", "Was wäre der erste Schritt für eine Lösung?"
So entstehen Regeln bzw. Vereinbarungen, die zu einer gütlichen Lösung führen können. Diese werden ebenso mit Fragestellungen überprüft, die emotionale Situation wird hinterfragt und es wird erörtert, ob es notwendig ist, die erarbeitete Lösung nachzubessern.
In einer perfekten Übung schaffen die beiden "Streithähne" es alleine – ohne vermittelnde Kindergartenpädagogin –, den Konflikt zu lösen, da ihnen die einzelnen Ritualschritte vertraut geworden sind.